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Datum 08. Mai 2023
Lesedauer 3 Minuten

LED – ins beste Licht gerückt

Light Emitting Diodes – kurz LED – sind heute mehr als ein Trend. Sie sind eine Notwendigkeit in einer Zeit, die nach nachhaltigen Beleuchtungskonzepten und schonendem Umgang mit Ressourcen verlangt. Was viele jedoch überraschen dürfte: die Vorteile der LED sind keine kurzfristig erzielten Erfolge, sondern Konsequenz einer über hundertjährigen Forschung und Weiterentwicklung.

Es gab mal eine Zeit, da haben wir uns erfreut an den grün oder orange leuchtenden Ziffern auf unseren Taschenrechnern. Was für eine digitale Revolution! Dann kam der Tannenbaum. Weihnachtlich funkelte er im Garten mit dem beleuchteten Giebeldach um die Wette. Gepriesen seien die Leuchtdioden – das Nonplusultra der modernen Schmuckbeleuchtung.

Dies sind nur zwei Beispiele aus der bewegten über hundertjährigen Geschichte der LED. Denn tatsächlich hat diese Lichtquelle immer mal wieder leuchtende Akzente gesetzt. Der eigentliche Siegeszug jedoch kam erst im letzten Jahrzehnt. Seit der Erfindung der Glühbirne hat kein anderes Leuchtmittel den Lichtmarkt so nachhaltig revolutioniert wie diese Leuchtdioden. Doch beginnen wir von vorne.

Chronik einer nachhaltigen Lichtrevolution

1907

Henry Joseph Round entdeckt, dass anorganische Stoffe ¹, unter elektrischer Spannung leuchten. Da der englische Forscher aber vor allem mit der Entwicklung eines neuen Funkortungsverfahrens für die Seefahrt beschäftigt war, geriet seine Entdeckung in Vergessenheit.

1921

Der russische Physiker Oleg Vladimirovich Losev widmet sich erneut dieser Lichtemission. Er vermutet darin die Umkehrung des Einstein’schen photoelektrischen Effektes und untersucht das Phänomen genauer.

1935

Georges Destriau entdeckt eine Lichtemission an Zinksulfid und nennt sie zu Ehren des russischen Physikers Losev das „Lossew-Licht“.

1951

Die Entwicklung des Transistors ² gilt als „Meilenstein“ in der Halbleiterphysik – denn damit kann die Lichtemission erklärt werden. Zunächst untersuchten Wissenschaftler weiterhin Zinksulfid. Ab 1957 konzentrieren sie sich dann ganz auf die Lichterzeugung durch Halbleiter.

1962

Die erste rote Lumineszenzdiode kommt auf den Markt – entwickelt von dem Amerikaner Nick Holonyak. Sie markiert die Geburtsstunde der industriell gefertigten LEDs.

1971

Die Leuchtdioden werden effizienter und bunter. Dank der verbesserten Leistung werden sie nun auch in Uhren und Taschenrechnern eingesetzt. Die Farben Grün, Orange und Gelb dominieren.

80er- bis frühe 90er-Jahre

Auf der Grundlage des neuen Halbleitermaterials Galliumnitrid, entwickelt Shuji Nakamura 1993 in Japan die erste hellstrahlende, kommerziell erfolgreiche blaue LED.

1995

Eine LED wird vorgestellt, die durch Zugabe von Leuchtstoffen weisses Licht aus Lumineszenzkonversion gewinnt. Diese weissen LEDs kommen zwei Jahre später auf den Markt.

2006

Im Labor erreichen die ersten LEDs eine Lichtausbeute von 100 Lumen pro Watt.

2022

Der Wirkungsgrad der LED hat sich inzwischen weiter erhöht und nähert sich dem Wert von 200 lm/W für weisses Licht.

Multitalent LED

Es wäre falsch LED als Alternative zu bezeichnen. Die Leuchtdioden sind weit mehr als das – sie sind die Zukunft. Bereits heute werden fast 100 Prozent der Lichtinstallationen in LED ausgeführt. Denn keine andere Lichtquelle bietet derart reine und gesättigte Farben wie die lichtemittierenden Dioden. Vorbei sind also die Zeiten, in denen LEDs nichts als kaltes Licht verbreiteten. Heute gibt es sie in unzähligen Farben – auch in warm-weiss und dimmbar. Das macht sie auch in den „eigenen vier Wänden“ immer beliebter und sorgt für den wichtigen Wohlfühleffekt.

Ein leuchtend nachhaltiges Vorbild

LED-Beleuchtungslösungen passen also nicht nur in Wohnzimmer und Gewerberäume, sondern auch in jedes nachhaltige Energiekonzept. Denn sie verbrauchen deutlicher weniger Strom und sind viel langlebiger als herkömmliche Leuchtmittel: Auf über 50 000 Stunden wird die Lebensdauer einer Leuchtdiode geschätzt – und selbst nach Ablauf dieser Zeit fällt das Licht nicht einfach aus, sondern reduziert seine Leuchtkraft auf 70 Prozent. Ein weiterer Vorteil: LEDs werden umweltschonend sowie ohne giftiges Quecksilber oder andere Gefahrenstoffe hergestellt.

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wieso „erst“ 60 Prozent des künstlichen Lichts in der Schweiz aus LED besteht? Elektrofachleute sind sich einig: Noch gibt es Vorurteile in den Köpfen der VerbraucherInnen – etwa was die Umrüstung betrifft. Doch diese sind unbegründet. Denn LEDs sind für fast alle gängigen Fassungen erhältlich.

Fragen Sie Ihren Elektriker – er führt das gesamte LED-Sortiment und weiss mit den passenden Installationsvorrichtungen leuchtende Akzente zu setzen.


¹ Als anorganisch werden alle Stoffe bezeichnet, die nicht Teil der belebten Natur sind. Das betrifft alle Verbindungen, die keine Kohlenwasserstoffe besitzen.

² Ein Transistor ist ein elektronisches Halbleiter-Bauelement zum Steuern oder Verstärken meistens niedriger elektrischer Spannungen und Ströme.